Die Korken knallen!

Anfang Juli 2016: Es war eine warme, klare Nacht und ich saß mit Heidi im Garten unseres Reihenhäuschens am Rande von Wien. Die Stunde war bereits weit vorgerückt, wir nippten kalten Weißwein aus Gumpoldskirchen, lauschten dem zauberhaften Swing von Frank Sinatra (Fly me to the Moon) und ich interpretierte den Sternenhimmel neu. Gleich rechts neben dem Großen Hering zeigte ich meiner Angebeteten das etwas verwackelte Sternbild des Pfotenhauer, und sie lachte so herzlich, dass mir sehr warm ums Herz wurde. Plötzlich wurde Heidi beunruhigend still, beinahe grüblerisch. „Was ist dir, ach Heidi?“ frug ich besorgt. „Moser“, antwortete sie schicksalsschwanger, „du solltest einen Blog eröffnen.“ Pause. „Du hast wohl ein wenig zu viel vom Wein erwischt“, winkte ich lachend ab. „Was soll denn da drin stehen? Meine Kochkünste reichen bei weitem nicht für einen Foodblog, für Beauty- und Kosmetiktipps bin ich sicher der falsche Mann und meine Fotos sind sogar für die Verbrecherkartei der Polizei zu schlecht!“ „Schreib doch einfach über dich, die Fischkonservenfabrik, über unser Leben… das ist mit dir nämlich alles andere als langweilig. Es passieren dir doch andauernd so schräge Sachen, schreib es einfach auf!“ „Und wen soll das interessieren?“ „Sei nicht so pessimistisch. Du hast ein Gespür für Fettnäpfchen und Talent zum Schreiben. Versuch es doch!“ Ich nahm einen tiefen Schluck und erbat mir zwei Nächte Bedenkzeit. Am 12. Juli 2016 erblickte der erste Beitrag von Herrn Moser unter dem Titel „The Sound of Silence“ das Licht der Bloggerwelt.

Meine kluge Heidi hatte das richtige Näschen. Bereits meine allerersten Gehversuche in dem für mich neuen Metier wurden wohlwollend bis begeistert aufgenommen. „Bin sehr angetan!“, „Deine Art zu schreiben gefällt mir irgendwie total“, „Toll zu lesen, was du schreibst!“ oder „Bin ganz fest am Schmunzeln!“ wurde kommentiert und die Zahl der treuen Leser vergrößerte sich langsam, aber stetig. Und ich stellte fest, dass mir das Niederschreiben der alltäglichen und skurrilen Episoden aus dem Leben des Abteilungsleiters einer Fischkonservenfabrik großen Spaß bereitet. Bereits nach wenigen Wochen versuchte sich Adelheid als Wahrsagerin und bot mir eine Wette an: „Bis zum Jahresende hast du 100 Follower oder ich spendiere eine Flasche Champagner!“

Die schlechte Nachricht: Heidi hat die Wette verloren. Die gute Nachricht: Ziel nur um knapp drei Wochen verfehlt, denn gestern schloss sich der 100. Blogger der Moser-Gemeinde an. Heidi hat den Schaumwein dennoch kalt gestellt. Wir werden unsere Gläser auf euch erheben, liebe Leser! Habt vielen Dank für eure Treue, eure herzerfrischenden Kommentare, euer Schmunzeln und Lachen. Und natürlich ein dickes Dankeschön an Heidi – ohne sie gäbe es diesen Blog nicht! Prost! Auf die nächsten 100!

19 Kommentare zu „Die Korken knallen!“

  1. Lieber Herr Moser, liebe Heidi!
    Auf die nächsten 100 Jahre äh 100 Leser 🙂
    Ich gratuliere zu diesem wunderbaren Jubiläum und danke für die wunderbaren Wiener Gschichtn.
    Hat der Herr Moser bei der Neuinterpretation des Himmels zufällig auch das Sternbild der „großen Kuh“ entdeckt? 🙂
    Herzlich beschwipste Grüße
    Mallybeau

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