„Phantasie ist wichtiger als Wissen,
denn Wissen ist begrenzt.“
(Albert Einstein)
Ihr werter Herr Moser, obzwar im Brotberuf nur ein simpler Abteilungsleiter in der Konservenbranche, ist seit jeher ein Bewunderer des Wortarchitekten und Poeten André Heller. Bei seinen Liedern, Gedichten und Texten vermag ich abzutauchen in eine Welt, die mich zutiefst berührt, die mich gefangen nimmt, die mich entführt in Zauberschlösser der Fantasie, gebaut auf dem Fundament der brutalen Realität. So wahr, so echt, so ausdrucksstark. Ich selbst fühle mich ja auch der Gilde der sensiblen Wortkünstler zugehörig, freilich ohne jemals auch nur annähernd die berührende Qualität der Meister wie Heller oder des jungen Günter Grass zu erreichen. Während André Heller und Grass mit ihren Worten imposante Kathedralen errichten, zimmere ich bloß kleine Reihenhäuschen. Schon als junger Mann liebte ich den Sohn der Süßwaren-Dynastie Heller, der 1947 als Francis Charles Georges Jean André Heller-Huart das Licht der Welt erblickte, als 20-Jähriger den ersten deutschsprachigen Pop-Sender Ö3 mitbegründete, und sich in den 70er Jahren einen grandiosen Ruf als Chansonnier und Liedermacher erspielte. In meinem ersten Auto, einem himmelblauen VW Käfer mit „Atomkraft nein danke!“-Aufkleber, lief im klobigen Kassettengerät sein Live-Album „Bitter und Süß“ in Dauerschleife, bis ich jedes Wort mitsprechen und –singen konnte. Meine Verehrung für den Poeten ging sogar so weit, dass ich ihm Ende der 70er gemeinsam mit einem Häufchen Gleichgesinnter einen Brief schrieb, in dem wir unserer Bewunderung Ausdruck verliehen und um Audienz baten. Das Wunder geschah: André lud uns in seine Jugendstil-Villa im noblen Vorstadtbezirk Hietzing. Worüber wir in diesen berührenden, intensiven zwei Stunden im Detail sprachen, kann ich heute nicht mehr sagen. Ich weiß nur noch, dass Heller keine Sekunde überheblich war und sich herab begab auf das Maturaniveau der pickeligen Jünglinge, um auf Augenhöhe mit uns zu diskutieren und zu philosophieren.
Als Heidi unlängst das Internet auf der Suche nach einem interessanten Theater- oder Kabarettabend durchforstete, stieß sie auf „Holodrio – Lass mich Dein Dreckstück sein“ im Rabenhof-Theater, ein Programm, das ausschließlich auf Texten von André Heller beruht. Da gab es nicht viel zu überlegen, und ein paar Klicks später waren wir im Besitz von drei Tickets, da Schwiegermama Inge ebenfalls ein ausgewiesener Heller-Fan ist und uns begleiten sollte. Gestern Abend fanden wir uns, geschnäuzt, frisiert und parfümiert, im Rabenhof ein. Erwartungsfroh und neugierig, doch ohne recht zu wissen, was auf uns zukommen würde. 100 Minuten und eine Zugabe später waren wir uns einig: Die wahren Abenteuer sind im Kopf… und auf der Bühne des Rabenhof-Theaters. André Hellers poetische Expeditionen wurden hier als literarisch-musikalische Revue dargeboten, die ihresgleichen sucht. Schräg, schrill, anders, bezaubernd, verzaubernd, fantastisch. Das kleine 4-köpfige Ensemble interpretierte Hellers Lieder, Texte und Jugenderinnerungen mit viel Herzblut und Schweiß. Da ich nur der kleine Moser bin und nicht der große Heller, fehlen mir hier die Worte, um das Spektakel adäquat zu beschreiben. Einen kleinen Ausschnitt gibt es hier.
Sollte „Holodrio“ demnächst in einem Theater in Ihrer Nähe gastieren, lassen Sie sich diese Hommage an André Heller nicht entgehen. Es ist nicht nur beste Unterhaltung, es sind zeitlose Preziosen des selbsternannten Eulenspiegels aus Wien, dessen Narrenkappe auch immer Gelehrtenhut war. Ganz im Sinne des Wiener Schmähtandlers Heller wird hier nicht Kabarett, sondern Cabaret geboten, ein Flic Flac der Fantasie. Wir brauchen solch gnadenlose Poeten wie Heller, wir brauchen seine Fantasie und Träumereien auch als Bollwerk gegen die Menschenverachtung und soziale Kälte der rechten Parteien.
Sei Poet
Benütz die Sprache als ein Federbrett
Spring einen Salto in die Alphabete
Zieh jeden Satz wie eine Flagge hoch!
Sei Poet
Nicht Schaf im Wolfspelz für ein Schattenspiel
Nicht Winterkleid für all‘ die dünnen Phrasen
Die Jedermann zu Jedermann an jeden Tag erzählt!
Dann kannst du Gärtner der Träume sein
Und kannst Kalif von Bagdad sein –
Mehr will ich nicht von dir!
Sei Poet
Den inn’ren Erdteil sollst du projizieren
Mit magischen Laternen und mit Spiegeln
Die man für zwei Kometen überall erhält!
Sei Poet
Nicht Schaf im Wolfspelz für ein Schattenspiel
Nicht Winterkleid für all‘ die dünnen Phrasen
Die Jedermann zu Jedermann an jeden Tag erzählt!
Dann kannst du Gärtner der Träume sein
Und kannst Kalif von Bagdad sein –
Mehr will ich nicht von dir!
Mehr will ich nicht von dir!
Herr Moser, ja, bin da ganz bei Ihnen … besten Samstagsgruß, diespringerin
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Das ist schön! 😊👍
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Ja, der Heller ist ein Großer !
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Besser kann man dieses Stück wohl nicht beschreiben…Bravo Moser👌…und…bleiben/werden wir doch alle Poeten❤❤
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Vielen lieben Dank Kronreif! 😁
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Darfst mich Karin nennen..lieber Moser 😂
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Ich bin entzückt, liebe Karin! 😍
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Lieber Herr Moser!
Vielen Dank, dass Sie als helles Köpfchen uns mit Herrn Heller erhellt haben. Sie haben einmal mehr wunderbar poetisch mit den Worten gespielt und ich habe alles verstanden, obwohl ich nicht immer die Hellste bin 🙂
Herzliche Grüße aus dem Schnee
Mallybeau
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Stellen Sie Ihr helles Licht nicht unter den Scheffel! 😉😎 Ein erleuchtetes Wochenende wünscht Herr Moser!
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Auch ich sage meinen Dank – und habe mir gleich mal wieder youtubenderweise ein paar Hellersche Songs angehört. Schade, dass die Zeit der musikalischen Poeten – neben Heller für mich beispielsweise Konstantin Wecker oder Hermann van Veen – wohl schon lange vorbei ist. Aber dafür haben wir immerhin den Herrn Moser 🙂
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Nur ist der Herr Moser ein musikalischer Alptraum… 🙉bleiben Sie bei Heller, Wecker und Hermann! Aber Danke für das Wohlwollen 😉😁 Liebe Grüße!
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Hallo Herr Moser, da ist Ihnen mal wieder eine super Beschreibung gelungen. Sollte Herr Heller mal eine Vorstellung in meiner Nähe geben, bin ich bestimmt dabei und werde an Sie denken.
Lg. Petra
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Das freut mich aber, danke! 😊
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Da ich ja im Sommer eine Woche in Marrakesch sein werde, fand ich diesen Artikel hier sehr interessant.
https://www.stern.de/reise/fernreisen/andr%C3%A9-heller-und-sein-garten-eden-in-der-naehe-von-marrakesch-6784432.html
Vielleicht kann ich den Garten besuchen.
Danke für den Artikel!
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Bitte gerne! 😊 Hoffentlich gibt es dann einen schönen Beitrag über Hellers Garten bei dir zu lesen 😏🌺🌻🌸💐
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Vielleicht, wenn ich hinkomme, dann auf jeden Fall. Da ich in der Marrakesch-Woche ziemlich auf mich allein gestellt bin, kann ich nur hoffen, dass der Garten nicht weit weg ist oder gut zu erreichen ist.
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Toi toi toi! 👍
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Verehrter Herr Moser,
Sie sprechen mir aus der Seele!!!!!
Danke.
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Das freut mich sehr 😉👍
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Lieber Herr Moser,
bitte machen Sie sich nicht kleiner als der Heller. Ich hab diesen Heller nie gemocht, konnte mit dessen Texten nie was anfangen. Mit den Ihren aber schon …
Herzlichst
Herr Ösi
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Bester Herr Ösi! Geschmäcker sind eben verschieden 😉 Aber ich bedanke mich für dieses ehrenhafte Kompliment!
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Genau so ist es.
Herr Einstein hat ja soooo recht.
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Ja, war ein kluges Köpfchen, der Albert 😉
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Ist André Heller noch mit der Erika Pluhar zusammen. Ich mag ihn sehr wir fast alle österreichischen Poeten. Muss mal nachsehen Gruss an Sie Herr Moser
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Sind seit 1984 geschieden 😉 Liebe Grüße!
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Ach das wusste ich nicht
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