Heute möchte Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, fernab von blutigen Nasen, peinlichen Vorfällen im Baumarkt oder teuflischen Intrigen in der Fischkonservenfabrik. Ausnahmsweise kein Schenkelklopfer, aber passend zur Ankunft der Weihnachtszeit.
In wenigen Tagen werden wir das erste Lichtlein am grünen Kranz entzünden, neugierig das erste Türchen des Adventkalenders öffnen und durch überheizte Shopping Malls hetzen auf der Suche nach passenden Geschenken für unsere Freunde und Liebsten. In Vorfreude auf das nahende Fest der Liebe brauten Heidi und meine Wenigkeit den ersten Glühwein des Jahres. Rotwein, Zimtstangen, Sternanis, Nelken, Orangenschalen und eine Prise braunen Rohrzuckers. Wir naschten vom selbstgebackenen Schokokuchen und saßen im warmen Schein dutzender IKEA-Teelichter.
Frau Moser und ich pflegen seit vielen Jahren den Brauch, zu dieser besinnlichen Zeit auch an die Armen und Unglücklichen zu denken und mit einer Spende im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen. So schlürften wir mit spitzen Lippen vom heißen Wein und überlegten, wen wir in diesem Jahr mit unserer Gabe erfreuen wollen. Kriegsvertriebene Flüchtlinge konnten eine kleine Zuwendung sicher gut gebrauchen, ebenso aber sterbenskranke Kinder, Obdachlose, einsame Alte in bitterer Armut, unschuldig in Not geratene Familien, Opfer von Erdbeben und anderen Naturkatastrophen, Spitäler, Hospize und internationale Hilfsorganisationen zuhauf. Fleißig notierte Adelheid all unsere Ideen und Vorschläge in ihr schwarzes Notizbuch. Die Liste wurde immer länger – allein wir kamen auf keinen grünen Tannenzweig. Der Glühwein ging zur Neige und die ersten Teelichter hauchten ihr kurzes Leben aus, doch wir vermochten nicht zu entscheiden, wer unserer Hilfe am dringendsten bedarf.
„Egal wie wir uns entscheiden, es ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, murmelte Heidi betrübt. Bei diesem Satz erinnerte ich mich plötzlich an den aktuellen Beitrag „Liebe denkt nicht“ der von mir hoch geschätzten Literatur-Bloggerin Sugar, deren wärmende, kluge und fantasievolle Poesie mich immer wieder lächeln und nachdenken lässt. Sie veröffentlichte im vorigen Jahr ein tolles Kinderbuch sowie das lesenswerte, hübsche Gedichtbändchen „Gedankenträume“. Leider geriet die Neo-Buchautorin dabei in die Fänge eines, wie mir scheint unseriösen Verlages, der es darauf abgesehen hat, seine Künstler abzuzocken. Um aus dem Knebelvertrag freizukommen und uns künftig weiterhin mit ihren Werken zu erfreuen, müsste die Autorin eine Summe aufbringen, die ihre finanziellen Möglichkeiten weit übersteigt. Nun hat sie einen poetischen Tischkalender, mit Zitaten aus ihren Gedichten und mit tollen Fotos bebildert, zusammengestellt und bietet diesen auf ihrem Blog als kleines Weihnachtsgeschenk um wohlfeile 6,- Euro zum Verkauf an. Der Erlös soll ihr dabei helfen, die Verlagsforderung zu begleichen und sich endlich neuen Buchprojekten widmen zu können. „Vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, schreibt sie, „aber ich will und muss frei sein, um möglichst bald neue Bücher schreiben zu können.“ Den Beitrag und die ganze Geschichte finden Sie hier.
Ich erzählte Heidi von den Nöten der Blogger-Kollegin, kippte den letzten Schluck Glühwein und meinte: „Lass uns Freunde und Familie mit diesem Kalender und Gedichtband beschenken. Damit unterstützen wir die hochbegabte Sugar und außerdem kann der Verwandtschaft ein bisschen Kunst und Poesie nicht schaden…“ Gesagt, getan. Zwei Minuten später schickten wir unsere Bestellung ab.
In dieser Nacht schliefen wir tief und zufrieden. Es mag ein wenig am Glühwein gelegen haben, doch eigentlich war es die Gewissheit, etwas Gutes getan zu haben. Frohe Weihnachten Sugar!!!
Postskriptum: Ich hoffe, dass möglichst viele Freunde des gepflegten Moser-Humors unserem Beispiel folgen. Nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber auch steter Tropfen höhlt den Stein. Und so kommt der Stein irgendwann ins Rollen. Klick!
Finde ich sehr fair gedacht.
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Danke liebe Arabella 😊❤
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Danke für den Hinweis. Das habe ich nicht mitbekommen und werde handeln. Liebe Grüsse zu euch.
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Das finde ich höchst anständig und sehr lieb von Dir! Danke! ❤😊
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Herr Moser, der tollkühne Fischkonservendingsbums. Der Dackeltöter. Der Ich-kanns-zwar-nicht-aber-ich-versuche-es-trotzdem-Heimwerkerheld. Ich verneige mich berührt.
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Danke 😊 aber bitte nicht nur berührt verneigen, auch Kalender kaufen! 😉 Dann verneige auch ich mich vor Frau Blond!
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Solidarität ist eine der beglückendsten Erfahrungen. Und ich freue mich, Teil dieser Aktion zu sein. (-;
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Auch hier nochmals DANKE ❤ vielen lieben DANK, Bernd !
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Da nich für. | Zusammen sind wir stark!
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Yes!!! 👍
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Ich hatte jetzt Gänsehaut…so berührend geschrieben! Dafür danke ich der Familie Moser und ich danke dir lieber Moser, dass ich bei deinen vielen Beiträgen herzhaft lachen kann. Die Welt des Schreibens ist so tief….auf und in allen Ebenen ❤ . Wir erreichen die Gefühlswelt der Leser…das ist dir mit diesem Beitrag völlig gelungen.
Vielen DANK dafür ❤ – Karin
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Nichts zu danken liebe Sugar! Ich schrieb aus dem Herzen und ich hoffe, dein Kalender wird ein Top Seller! 😉❤📆 viel Erfolg und möge einem neuen Buch von dir bald nichts mehr im Wege stehen!
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Bravo, Herr Moser! 🙂
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Bravo, Anna-Lena!!! 👏❤
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eine wunderbare Idee und dank sugar4all bin ich hier zum ersten Mal gelandet 😀 Liebe Grüße aus Dortmund, Annette
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Herzlich willkommen und liebe Grüße aus Wien! 😉👋
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danke und die „Ruhrköpfe“ bleiben dir/ihnen jetzt auf den Fersen 😉
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Gute, sehr gute Sache 🙂
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